Brauchen

Brauchen drückt aus, dass etwas nicht da ist.
Brauchen entstammt dem Gefühl des Mangels, Brauchen geht einher mit der Erfahrung des Mangels.
Brauchen äußert sich in der Regel, wenn ich etwas nicht habe, von dem ich glaube, dass ich es unbedingt haben müsste.
Insofern bedeutet Brauchen ein hohes Maß an Unbalance. Wer sich auf das Brauchen konzentriert, verstärkt die Erfahrung des Mangels.
In der Alten Energie konnte so ein Schwungrad in Gang kommen. Brauchen erzeugt Druck, Druck schafft Energie um zu handeln und zu beschaffen.
Brauchen gehört zur Alten Energie.
In der Neuen Energie versperrt die Haltung des Brauchens den Blick darauf, dass es bereits da ist.
Wer im Brauchen ist, kann nicht annehmen. Denn Annehmen setzt voraus: Wahrnehmen, dass es für dich da ist.
Brauchen bedeutet Trennung. Brauchen bedeutet die Angst, es nicht zu bekommen.
Annehmen heißt Vertrauen; Vertrauen, dass alles zur rechten Zeit da ist.
Annehmen bedeutet Freude.
Freude am Sein, Freude an allen Geschenken, die sich schon jetzt in deinem Leben präsentieren.
Wer im Brauchen ist, konzentriert sich ganz und gar auf das, was er nicht hat. Er verliert damit den Blick für den Reichtum, der ihn umgibt.
Die christliche Haltung der Enthaltsamkeit des Nicht-Brauchens ist entstanden aus einem falschen Verständnis von “spirituell sein”, bzw. “erwacht sein”. Gemäß dieser Logik findet nur, wer nicht
braucht, wer verzichtet, wer arm ist, Gott.
Jeshua wollte uns mit seinen Worten aufmerksam machen, dass wir Besitz und irdische Güter nicht verwechseln sollen. Besitz ist vergänglich, in ihm drückt sich nicht unser wahres ewiges Sein
aus.
Unser Glück, unsere Freiheit, wahren Frieden, Sicherheit und Gesundheit können wir nicht finden oder erschaffen, wenn wir uns nur auf materiellen Besitz und Geld fokussieren. Die aktuelle
Finanzkrise sowie die Instabilität der Sozialversicherung besonders der Rentenversicherung machen dies deutlich.
Das Streben nach diesem äußeren Glück kann uns aber davon abhalten, die Quelle in uns zu finden.
Wenn wir die Quelle in uns gefunden haben, dann wissen wir, wie sich echte Sicherheit und wahrer Friede anfühlen. Wenn wir die zarte Quelle der Freude in uns entdecken, erkennen wir, wie fade die
Freude und Anerkennung, die wir zuvor im Außen gefunden hatten, eigentlich schmeckten.
Ein Mensch, der in seine eigene Göttlichkeit gefunden hat, kann über das Konzept des Brauchens hinausgehen.
Seine Sicherheit, sein Vertrauen zu sich selbst ermöglichen ihm, nicht zu brauchen sondern zu haben und zu sein. So kann er den Fluss des Lebens in all seinem Reichtum erfahren.
Dank der Neuen Energie, dank der Femininen Energie, die nun gereift in unsere Seele, das heißt zu uns zurückkehren will, können wir im Vertrauen auf die Quelle in uns, das Brauchen hinter uns
lassen.
Dieses Darüber-Hinaus-Gehen ist ein Prozess, der sich in unserem Inneren vollzieht und gespeist wird aus jeder Erfahrung des Annehmens, die wir uns selbst erlauben.
Für einen Menschen, der die Quelle in sich gefunden hat, verliert das Wort Brauchen seine Bedeutung.
“Nicht Brauchen” bedeutet dann, in seiner eigenen göttlichen Fülle zu leben und zu sein. So wie die “Vögel im Himmel, wie die Lilien auf dem Felde”.
“Nicht Brauchen” bedeutet dann nicht mehr Verzicht, um Gott näher zu kommen, sondern:
Wer seinen Gott im Inneren gefunden hat, hat die Quelle für allen Reichtum, auch materiellen Reichtum, der zu einem göttlichen Leben auf Erden selbstverständlich dazu gehört, gefunden.
Es geht um die Freude am Sein.
7.7.2009 Britta Mendel-Lalk