Symptome des Erwachens
1. Körperliche Schmerzen
2. Große Traurigkeit
Ich selbst erinnere mich noch gut an dieses Gefühl der tiefen Traurigkeit
Oft, auch aus heiterem Himmel, war ich tief traurig, ohne zu wissen warum.
Es ist der Abschiedsschmerz, der mit dem Erwachen einhergeht.
Ein Mensch, der erwacht, muss Abschied nehmen, von vielen, lieb gewonnenen Leben. Er lässt all seine menschlichen Leben hinter sich, all die damit verbundenen Erfahrungen, persönlichen Fortschritte und Entwicklungen.
Wenn es schon schwer fällt, ein einziges Leben mit dem physischen Tod loszulassen, wie viel schwerer ist es dann erst, all die menschlichen Leben, all die wertvollen Erfahrungen und Geschichten hinter sich zu lassen.
Der Erwachensprozess ist mit großem Abschiedsschmerz verbunden.
Das macht traurig. Lass die Tränen fließen, sie gehören dazu. Lass diese Traurigkeit einfach da sein.
Dein menschliches Selbst, es macht gerade Platz für deine Göttlichkeit. Es tritt bei Seite.
Du selbst verabschiedest dich gerade von deinem alten Leben, von deinen alten Rollen, die dir zur Heimat geworden waren.
Du lässt alles los, was du glaubtest zu sein.
Du gehst durch einen unglaublichen Loslassprozess, das tut weh. Wehre dich nicht gegen den Schmerz, gegen die Traurigkeit.
Hab Mitgefühl mit dir selbst!
Die Traurigkeit, sie geht vorüber.
3.Rückzug von der Familie
Zu diesem Loslassen deiner alten Leben gehört auch das Loslassen deiner Familie.
Du bist mit ihr durch die „alten Geschichten“ und durch viele frühere Leben (Karma) verbunden.
Gerade in der Familie ist die Festlegung auf alte Identitäten und Rollen besonders intensiv
Daher kann es notwendig sein, dass du zumindest für eine gewisse Zeit, Abstand von deiner Familie nimmst.
Das tut oft sehr weh.
Denn wir fühlen uns unserer Familie in der Regel ganz besonders verpflichtet und verbunden.
Es fühlt sich für dich vielleicht wie ein Verrat an.
Aber das ist es nicht.
Ganz im Gegenteil, indem du dich aus den karmischen Verstrickungen löst, machst du den Weg für all deine Lieben frei, dass sie ihren Weg in die Freiheit später auch gehen können.
4. Ungewöhnlicher Schlafrhythmus
Ein typisches Kennzeichen des Erwachens ist es, dass du nicht mehr wie gewohnt durchschlafen kannst. Gerade auch nachts geschieht sehr viel auf den anderen Ebenen unseres Bewusstseins.
Wehr dich nicht dagegen wach zu sein. Dann wird das ganze erst recht zu einer Folter. Vielleicht gelingt es dir, mittels bewusster Atemzüge entspannt zu bleiben und schließlich sogar wieder einzuschlafen. Ehe du ins Grübeln gerätst, ist es besser aufzustehen und etwas Schönes für dich zu machen, ein Buch lesen, Musik hören, einen beruhigenden Tee trinken…
Das Durchschlafen gilt in unserer Gesellschaft als absolutes Muss, um im Arbeitsleben bestehen zu können. .
Aber der Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Daher kämpfe nicht gegen das Wachsein!
Nimm es an, mach das Beste daraus. Es ist in Ordnung.
5. Intensive Träume
Während des Erwachens kommen viele alte Leben und Erfahrungen wieder an die Oberfläche der Erinnerung, dann zeigen sie sich oft auch als Alpträume, Verfolgungsträume..
Auf der anderen Seite sind wir auch während unseres Schlafes sehr mit unserem Erwachensprozess beschäftigt. Im Schlaf leben wir aktiv in anderen Bewusstseinsebenen. Auch das kann sehr intensiv sein und äußert sich dann in lebhaften Träumen.
6. Ein tiefes Gefühl der Einsamkeit
Als ich begann zu erwachen, besuchte ich einen Vortrag mit dem Titel „Einsam unter Menschen“
Ich fühlte mich damals von dem Titel so angesprochen, weil er genau beschrieb, was ich damals erlebte und fühlte. Selbst wenn ich unter Menschen ging, blieb ich doch einsam. Mich verband nichts mehr mit den anderen, ich fühlte mich wie ein einsamer Stern inmitten des Weltalls. Ich schien irgendwie in einer anderen Welt zu leben und konnte mich den anderen nicht mehr mitteilen. Meine Erfahrungswelt und die der Menschen um mich herum,
hatten nichts mehr gemeinsam.
Heute versteh ich diese Erfahrung etwas besser.
Wie soll man einem Blinden das Sehen erklären?
Ähnlich ergeht es einem Menschen, der erwacht.
Er beginnt die Welt und das Leben bewusst wahrzunehmen.
Dadurch tauchen neue Fragen auf, wie zum Beispiel die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Alles erscheint in einem anderen Licht.
Als Folge gibt es keine Gleichgesinnten mehr.
Man ist auf sich selbst zurückgeworfen.
Auch auf spiritueller Ebene geschieht etwas sehr Entscheidendes.
Bisher hattest du einen „Geistführer“ auf der anderen Seite des Schleiers, der dich immer begleitet hat und dir geholfen hat, deine Balance zu halten.
Der Erwachensprozess beinhaltet die Geburt deiner Göttlichkeit; hierfür ist es zunächst notwendig, dass dein Geistführer dich verlässt.
Denn es geht jetzt darum, dich ganz auf dich selbst zu konzentrieren und nach innen zu wenden.
Das Weggehen deines Geistführers erzeugt in dir ein tiefes Gefühl der Einsamkeit.
7. Verlust alter Leidenschaften
Während des Erwachens kann es geschehen, dass du alte Leidenschaften komplett verlierst.
Auf einmal bedeuten dir Dinge, die früher einmal das absolut Wichtigste in deinem Leben waren, nichts mehr. Sie spielen keine Rolle mehr, vermögen dir nicht mehr die alt vertraute Freude zu bereiten bzw. deinem Leben Sinn zu geben.
Die Leidenschaften verschwinden aus deinem Leben. Das fühlt sich sehr fremd an und vermag dich sehr zu verunsichern.
Aber es gehört zu dem natürlichen Prozess des Erwachens dazu. Du bist nicht depressiv, auch wenn es sich so anfühlt.
Du wirst jetzt als ein Neues Wesen, das Gott und Mensch in sich vereint, geboren.
Dazu gehört auch, dass du deine menschlichen Leidenschaften zu Gunsten deiner göttlichen Leidenschaften freigibst.
Das entstehende Vakuum wird sich mit der Zeit neu füllen. Je stärker du in dich und deinen Prozess vertraust, desto leichter kann dies geschehen.
8. Physische Desorientierung
Es kann passieren, dass du dich auf einmal gar nicht mehr richtig geerdet fühlst. Vielleicht fühlst du dich so, als ob du nicht richtig da seist. Du weißt gar nicht mehr, wie es sich anfühlen müsste auf der Erde zu sein, im Körper zu sein.
Verbinde dich gerade dann mit der Erde, mit der Natur. Tritt mit ihr in Kontakt über echte Berührung, über das intensive Fühlen und Atmen. Ein Spaziergang in der Natur kann dann hilfreich sein. Oder Gartenarbeit, bei der du in „Tuchfühlung“ mit der Erde kommst.
Über das bewusste Atmen kannst du auch mit deinem Körper wieder in Kontakt kommen. Das Atmen ermöglicht es dir, dich ganz und gar in deinen Körper fallen zu lassen, und so im Hier und Jetzt anzukommen.
9. Scheinbare Todessehnsucht
Vielleicht spürst du in dir den Wunsch, dein Leben zu beenden, bzw. an einen besseren Ort zurückzukehren.
Du vermisst den Sinn in deinem Leben, du vermisst die Freude und die alten Leidenschaften.
Zugleich sehnst du dich nach einem Ort der Geborgenheit, der Einfachheit und des Angenommen seins.
Auch dies ist ein typisches Kennzeichen für das Erwachen.
Diese scheinbare Todessehnsucht ist eigentlich die Sehnsucht nach deiner vor langer Zeit verloren geglaubten Göttlichkeit.
Du sehnst dich nach deiner eigenen Vervollständigung.
Du möchtest nicht mehr ohne deinen göttlichen Anteil leben.
In dir ist die Sehnsucht nach der Rückkehr in die ursprüngliche Quelle erwacht.
Genau diese Sehnsucht bringt dich auf den Weg, sie veranlasst dich, den Weg nach innen zu dir selbst zu gehen, denn dort wirst du deine verloren geglaubte Göttlichkeit finden.
Dort wirst du den sicheren Raum finden, nach dem du dich sehnst.