Alles neu im Neuen Bewusstsein!!
So auch das Bild bzw. Konzept von Gott:
Das apostolische Glaubensbekenntnis, das in der katholischen Kirche gebetet wird, fasst das Gottesbild des christlichen Glaubens recht gut zusammen.
Daher habe ich es hier in meinem blog zitiert, um dem christlichen Gottesverständnis näher zu kommen:
Das Apostolische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Welches Gottesbild kommt hierin zum Ausdruck?
Zunächst einmal ist Gott der Allmächtige und daher auch der Schöpfer von Himmel und Erde.
Er ist der wahre Herrscher über die Welten. Von ihm geht alle Macht aus.
Jesus Christus ist eine Neufassung von Gott: Der Mensch gewordene Gott.
Das ist meines Erachtens die Botschaft des Christentums, Gott hat eine neue Qualität bekommen, er ist Mensch geworden. Er ist eingetaucht in das menschliche Leben auf Erden.
Deshalb war ich früher mal eine überzeugte Christin. Weil ich an einen menschlichen Gott glaubte.
Gott ist uns gleich geworden.
Die Kirche hat es aber in ihren Lehren prima verstanden, diese neue frohe Botschaft, wieder in ihr Gegenteil zu verkehren.
Gemäß dem christlichen Glauben hat Gott durch Jesus Christus die Sünden der Menschheit auf sich genommen, er hat dafür gelitten und ist dafür gestorben. So hat er uns Menschen von der Sünde befreit. Ohne selbst sündig zu werden, denn Jesus wurde sogar von einer unbescholtenen Jungfrau geboren, er war und blieb frei von der Sünde. Er wurde von der Kirche hochstilisiert zu einem in Menschengestalt auf Erden wandelnden Gott.
Seine Mission war es, das Leid der Menschheit auf sich zu nehmen und uns durch sein Leiden von der Sünde, die uns bis dahin aus dem Paradies ausgeschlossen hatte, zu befreien.
Durch ihn bekam der sündige Mensch eine Chance auf das ewige Leben.
Hier zeigt sich die Ambivalenz dieses Gottesbildes:
Gott der Schöpfer, der Herrscher, der Allmächtige.
Gott, der allmächtige Herrscher ohne Fehl und Tadel ist.
Gott, dank dessen Gnade wir Menschen überhaupt erst zu existieren vermögen.
Und dem gegenüber steht der sündige Mensch, der auf Erden sein Dasein fristet, dem Leid und Schmerz beschieden sind. Seine Aufgabe ist es Gott nachzueifern, Gott gleich zu werden, was bedeutet, keine Sünden zu begehen.
Dabei ist von vornherein klar, dass er das aus sich selbst heraus niemals schaffen wird. Hier ist der Mensch auf die Gnade Gottes angewiesen.
Deshalb beten die Gläubigen in jedem Gottesdienst vor der Kommunion die folgenden Worte:
„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“
Auch ich habe diese Worte über mehrere Jahrzehnte mindestens einmal pro Woche in der Kirche gebetet. Das hat seine Wirkung nicht verfehlt. Ich wurde bescheiden und zurückhaltend, ich wurde mir meiner Kleinheit und Schwäche bewusst.
Ich glaubte nicht an mich, ich glaubte an Gott.
Man sieht hier sehr deutlich:
Unser Gottesbild impliziert automatisch auch eine bestimmtes Menschenbild und damit Selbstbild.
Deshalb ist es meines Erachtens wertvoll, sich seines Gottesbildes bewusst zu werden.
An welchen Gott glaubst Du?
Welche Rolle wird Dir in Deinem „Konzept von Gott“ zugeschrieben?
Tobias hat uns immer wieder gesagt „You are God also“
"Du bist auch Gott"
bzw.
"Du bist Gott und Mensch."
Aber was für ein Gott steckt dahinter?
Die Antworten können wir tatsächlich in „Jesus Christus“ und seinem Leben auf Erden finden.
Er war der erste, der Gott und Mensch in sich vereinigt hatte.
Er brachte das Christus- Bewusstsein (d.h. Du bist auch Gott) auf die Erde.
Jesus Christus war ganz und gar Mensch. Er hat sich in seinem Menschsein in nichts von den anderen Menschen unterschieden.
Aber er hat die Selbstliebe und Selbstannahme für sich entdeckt. Manche sagen, er wurde darin von Maria Magdalena unterwiesen, andere behaupten, es sei gerade umgekehrt gewesen.
Nichts desto trotz war sein Weg ein Weg der Selbstliebe und der Selbstannahme.
Selbstannahme bedeutet, sich selbst nicht mehr zu kritisieren und verbessern zu wollen, sondern genau so anzunehmen, wie man ist.
Selbstliebe setzt sich über die Vorstellungen und Erwartungen eines Nur-Menschen hinweg.
Sie geht darüber hinaus.
Der Mensch ist darauf programmiert, sich selbst und seine Identität immer weiter zu entwickeln und zu optimieren. Er strebt nach Wachstum und Entwicklung. Er gibt sich niemals zufrieden, was gleichbedeutend ist mit, er findet niemals seinen Frieden.
Dabei stößt er natürlicherweise auf Grenzen, er erlebt Enttäuschungen und Misserfolge. Aber er ist sogar bereit, sich selbst zu bekämpfen, nur um seinem Idealbild näher zu kommen. Er ist bereit, sich selbst zu kritisieren, sich selbst Schmerz zuzufügen, sich selbst zu verleugnen.
Dieses menschliche Verhalten passt gut zu dem zuvor beschriebenen Gottesbild. Der Mensch jagt dem Phantom des „guten“ Menschen, der ohne Sünde ist und deswegen Gott gefällt, hinterher, ohne es je erreichen zu können. Er ist zum Scheitern verurteilt, darf aber dennoch nicht aufgeben, muss immer weiter nach dem Besten streben.
Gleichzeitig schlummert in jedem Menschen der Wunsch danach, anerkannt und angenommen zu sein, sich nicht mehr anstrengen zu müssen.
Dieser Wunsch, einfach sein zu dürfen; dieser Wunsch nach bedingungsloser Liebe wird immer größer, je näher der Mensch seinem Erwachen kommt.
Jesus-Christus war ein Mensch, der sich selbst geliebt hat. Er hat sich selbst diese bedingungslose Liebe und Selbstannahme geschenkt. So konnte er die Muster von Anstrengung, Arbeit und Gottgefälligkeit verlassen. Er war sich selbst genug, er verstand es, einfach zu sein.
„You are God also“
Auch Du kannst den Weg zum „Einfach Sein“ entdecken!
Es gelingt, wenn Du darauf verzichtest, dich dauernd selbst zu kritisieren, hohe Erwartungen an Dich zu stellen, dich verändern und verbessern zu wollen.
Gehe darüber hinaus!
Sei Gott, indem Du Dein Mensch-Sein voll und ganz akzeptierst.
Sei Gott, indem Du dir selbst die Liebe und Achtung schenkst, nach der Du dich schon so lange sehnst.
Mit Deiner Liebe und Selbstannahme findest Du in das Einfach-Sein.
Durch Deine Selbstliebe wird Gott in Dir, dem Menschen geboren.
Gott, der Einfach-Seiende, der Ewige.
Jesus-Christus war der erste, der diesen Weg gegangen ist.
Das machte ihn zum „Gott“.
Deine Selbstliebe und Selbstakzeptanz öffnet dir den Weg zu Deinem Gott.
Kommentar schreiben